Roland Küpfer
Der Langläufer
«Die Landschaft ist jeden Schweisstropfen wert»
Mit edelline Gastgeber Roland Küpfer bleiben Sie in der Spur. Der erfahrene Langlauf-Leiter führt Sie im Januar und Februar 2022 in bezaubernde Winterlandschaften. Im Interview spricht der Zürcher über ein prägendes Erlebnis als Drittklässler, seine emotionalste Reise und über die Höhepunkte der beiden Langlaufwochen.
Auszüge aus dem Interview mit Roland Küpfer gibt’s weiter unten als Video.
Wer bist Du?
Ich heisse Roland Küpfer, bin 65 Jahre alt und wohne am wunderschönen Pfäffikersee im Zürcher Oberland. Als Sportleiter organisiere ich für edelline Langlaufreisen.
Mit welchen fünf Worten würde Dich Deine Familie beschreiben?
Sportlich, junggeblieben, unkompliziert, anpackend und unternehmungslustig.
Dein grösstes Talent?
Ich würde es nicht als mein grösstes Talent bezeichnen, aber ich kann gut auf Menschen zugehen. Ich bin eine offene Person. Mich auf neue Situationen einzustellen, fällt mir leicht. Und ich bleibe hartnäckig an etwas dran, wenn es die Lage erfordert.
Deine grösste Schwäche?
Meine Ungeduld.
Was ist Deine liebste Freizeitbeschäftigung?
Mich draussen zu bewegen. Im Sommer fahre ich gerne Velotouren oder wandere in der Natur. Im Winter zieht es mich auf die Langlaufski. Mit den Schneeschuhen bin ich ebenfalls regelmässig unterwegs.
Hast Du ein Lieblingsbuch?
Nein, aber es gibt eines, das mich in den letzten Jahren geprägt hat: «Born To Run» von Christopher McDougall. Je nach Stimmung lese ich auch mal einen Roman oder ein medizinisches Fachbuch.
Welches ist Dein Lieblingslied und was bedeutet es Dir?
Was soll ich jetzt sagen – ich bin ja gerade 65 Jahre alt geworden (schmunzelt)? «Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an» von Udo Jürgens.
Worauf bist Du am meisten stolz?
Ich bin stolz darauf, dass ich mein Leben bislang ohne grosse Probleme gemeistert habe.
Worauf kannst Du nicht verzichten?
Auf die Bewegung. Sie bereitet mir Spass und tut meinem Körper und Geist einfach gut.
Wann hast Du das letzte Mal geweint – und warum?
Das kommt oft vor. Ein Film mit Happy End kann mich zu Tränen rühren.
Wovor hast Du am meisten Angst?
Ich habe vor nichts Angst, vor einigen Dingen aber ein gewisses Mass an Respekt. So gehe ich etwa eine verantwortungsvolle Aufgabe respektvoll an. Dieser Respekt führt dazu, dass ich fokussiert und konzentriert arbeite.
Dein letzter grosser Frust?
Bei dieser Frage muss ich passen.
Welches Erlebnis hat Dein Leben nachhaltig geprägt?
Als Drittklässler musste ich zweimal im Winter am Samstagmorgen die Langlaufski mit in die Schule nehmen. Dann präparierte das ganze Schulhaus im Gänsemarsch eine Spur. Auf dieser Loipe fand am Nachmittag ein Wettkampf statt. Das fand ich ungemein spannend. So bin ich zum Langlauf gekommen. Bis heute halte ich dieser faszinierenden Sportart die Treue.
Was gefällt Dir besonders gut an Deiner Berufung als Reisegastgeber?
Gemeinsam mit dem Reiseunternehmen edelline kann ich unseren Gästen etwas bieten, das sie allein vermutlich nicht erleben können. Das finde ich bereichernd. Positive Feedbacks von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern machen mich stolz.
Welches ist Deine bisher emotionalste Reise gewesen?
Ich möchte zwei Reisen erwähnen. Einerseits die Langlauftour quer durch Finnland. Die Strecke führte von der russischen an die schwedische Grenze. Wir waren sieben Tage unterwegs und legten dabei 420 Kilometer zurück, also 60 Kilometer pro Tag. Dieses Naturschauspiel war eindrücklich.
Emotional verlief auch die Velotour mit meiner Frau vor zwei Jahren. Wir radelten vom Zürcher Oberland an die Ostsee und zurück. Dafür benötigten wir dreieinhalb Monate. Wir planten die einzelnen Etappen spontan nach dem Lustprinzip.
Hast Du ein schlimmes Reiseerlebnis erlebt?
Nein, bisher zum Glück nicht.
Welches ist Dein Sehnsuchtsort – in der Schweiz und im Ausland?
In der Schweiz zieht es mich im Winter in kalte, verschneite Landschaften. Ich habe keinen speziellen Sehnsuchtsort. Ob im Hochtal von Rothenthurm, im Engadin oder Jura – auf den Loipen fühle ich mich wohl. Mein Sehnsuchtsort im Ausland ist Norwegen. In diesem Land wird der Langlauf-Lifestyle zelebriert.
Wenn Du wüsstest, dass morgen die Welt unterginge, was würdest Du noch tun?
Füdliblutt um den Pfäffikersee rennen.
Wie kam es dazu, dass Du als Gastgeber mit edelline Reisen organisierst?
Als Teilnehmer nahm ich an einer spannenden Langlaufreise in Slowenien teil. Dort entstand die Idee, eine solche Reise auch in der Schweiz zu machen. So nahm ich via Bruno Häberli Kontakt auf mit edelline. Ich kannte Euren Gastgeber als Sportleiter bei Pro Senectute. Wir haben nun eine aussergewöhnliche Langlaufreise durch die Schweiz ausgetüftelt. Sie findet im Februar 2022 statt.
Was möchtest Du unseren Gästen auf der «Sport- und Genusswoche in Pontresina» im Januar 2022 vermitteln?
In Pontresina sollen unsere Gäste das reizvolle Oberengadin geniessen. Sie werden jeden Tag mit den Langlaufski unterwegs sein und dabei malerische Dörfer und eine bezaubernde Winterlandschaft kennenlernen. Die kulinarischen Genüsse werden nicht zu kurz kommen.
Welche Höhepunkte warten auf unsere Gäste?
Wenn ich ein Highlight herauspicken darf, ist es das Grande Finale. Am letzten Tag laufen wir von Pontresina via Zuoz nach Zernez. Diese 35 Kilometer lange Strecke ist im zweiten Teil relativ anspruchsvoll. Die Anstrengung lohnt sich jedoch. Die Landschaft ist jeden Schweisstropfen wert.
Was möchtest Du unseren Gästen auf der Langlaufreise im Februar 2022 vermitteln?
Ich möchte ihnen die Vielfältigkeit der Langlauf-Schweiz zeigen – sowohl landschaftlich wie kulinarisch. Wir beginnen im Jura, gehen dann via Waadtländer Alpen, Wallis und Engadin in die Lenzerheide.
Welche Höhepunkte warten auf unsere Gäste?
Ein Höhepunkt ist die Fahrt mit der Matterhorn-Gotthard-Bahn von Andermatt über den Oberalppass nach Disentis. Dann laufen wir auf den Ski von Disentis nach Trun in der Region Surselva. In Trun steigen wir abermals in den Zug. Die Fahrt durch die mächtige Rheinschlucht nach Reichenau ist ein Erlebnis. In Reichenau wechseln wir das Transportmittel. Der Bus bringt uns via Julierpass ins Engadin.
Was wird die Teilnehmer*innen auf den beiden Reisen überraschen?
Überraschen kann uns nur das Wetter. Das können wir nicht planen. Es kann regnen, schneien und kalt sein.
Müssen die Teilnehmer*innen spezielle Vorkenntnisse mitbringen?
In der Sport- und Genusswoche in Pontresina arbeiten wir mit Stärkeklassen, sodass ambitionierte Läufer ebenso auf die Rechnung kommen wie Genussläufer oder Anfängerinnen und Anfänger. Die Langlauftour im Februar 2022 richtet sich dagegen an geübte Langläuferinnen und Langläufer. Eine gewisse Kondition ist ebenso Voraussetzung wie Kenntnisse der Langlauftechnik. Täglich müssen zwischen 15 und 35 Kilometer bewältigt werden. Weil zahlreiche Transfers getätigt werden, muss das Tagesprogramm straff gehalten werden.
Was dürfen die Gäste beim Kofferpacken auf keinen Fall vergessen?
Sonnenbrille und Sonnencrème.
Interview: Thomas Wälti
Der Vorspurer
Roland Küpfer wurde am 12. Februar 1956 in Elgg ZH geboren. Schon als Drittklässler entdeckte der Zürcher Oberländer seine Leidenschaft für den Skilanglauf. Neben der beruflichen Laufbahn als Verkaufsingenieur erwarb er 1979 das Langlauflehrer-Patent. Fortan leistete er neben seinem Hauptberuf temporäre Einsätze als Langlauflehrer und Langlaufreisebegleiter. Sein grosser Traum, die Teilnahme an Olympischen Winterspielen, blieb ihm verwehrt. Langlaufen zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Leben von Roland Küpfer hindurch.
Im Februar 2021 ging Roland Küpfer in Pension.
Roland Küpfer ist seit 1984 verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Er hat zwei Enkel. Der edelline Gastgeber wohnt in Pfäffikon ZH.