Luxemburg – zwischen Tradition und Genuss
Willkommen in Luxemburg – unserem Reiseziel Mitte März dieses Jahres! Geniessen Sie eine virtuelle Führung durch das Grossherzogtum. Lernen Sie mit Gästeführer Götz Feige den faszinierenden Kleinstaat, die geschichtsträchtige Hauptstadt und Luxemburgs Menschen kennen. Und ja: Guten Appetit! Es werden lukullische Köstlichkeiten serviert.
Das gerade einmal 82 km von Nord nach Süd und 57 km von Ost nach West messende Land Luxemburg ist noch ein recht junges Staatskonstrukt im Herzen Europas. Das im Verlaufe des Wiener Kongresses 1815 als eigenständiges Grossherzogtum im Deutschen Bund festgeschriebene Gebiet wurde tatsächlich erst 1890 vollständig unabhängig von den Niederlanden. Trotz dieser recht kurzen Zeit lieben die Luxemburger ihre Traditionen und wollen bleiben wie sie sind. Entsprechend steht es auf einem alten Haus gegenüber dem nationalhistorischen Museum geschrieben: «Mir wëlle bleiwe wat mir sinn.»
Doch was ist das genau?
Blick aus den Bock-Kasematten.
Mitbegründer der EU
Im Laufe der Geschichte haben sehr viele kulturelle Einflüsse auf Luxemburg gewirkt. Zu nennen wären hier der Gallische Stamm der Treverer, die Römer, die Franken, die Burgunder, Habsburger, Franzosen und Niederländer. Sogar Einflüsse aus Böhmen wirkten einst hier. So könnte man den Luxemburger als einen Garöbuhafrani (das Wort setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der entsprechenden Kulturen zusammen) bezeichnen, was die Sache im Kern auch trifft: Einerseits sind die Luxemburger ein sehr eigenes Völkchen, andererseits ausgesprochene Europäer. Und so wundert es auch nicht, dass Luxemburg Mitbegründer der Europäischen Union war und das Schengener Abkommen 1985 im gleichnamigen Luxemburgischen Dorf an der Mosel unterzeichnet wurde.
Blick über das Tal der Alzette.
Und auch geo-räumlich zeigt sich das heutige Land als ein kleines Abbild Europas, sieht man einmal von Hochgebirgen und einer Meeresküste ab. Die Landschaften umfassen hohe und tiefliegende Plateaus, mit den Ardennen eine schroffe Mittelgebirgslandschaft, die spektakulär zerworfene Schluchtenlandschaft der «Kleinen Luxemburgischen Schweiz» sowie einen Anklang von «Côte d’Azur» an den klimatisch begünstigten Ufern der Mosel im Südosten des Landes.
Stadtteil Grund am Ufer der Alzette.
Luxemburger sind Feinschmecker
Finessenreich und insbesondere französisch und portugiesisch angehaucht gibt sich die kulinarische Seite Luxemburgs. Luxemburger essen und trinken gerne auf qualitativ hohem Niveau. Da darf es mittags schon mal eine Bisque de Homard sein, gefolgt von einer Fois Gras mit einem Blättchen Löwenzahnsalat für die schlanke Linie und das ganze schliesst man dann gerne auch mal mit einer Mousse au Chocolat ab. Dazu geniessen Luxemburger dann einen ihrer hervorragenden Crémants, die im gleichen Verfahren wie Champagner hergestellt werden und diesen oft qualitativ in nichts nachstehen.
Das Erscheinungsbild der Stadt Luxemburg ist heute vor allem geprägt durch die Relikte der einstigen Festung, die in früheren Zeiten gar als «Gibraltar des Nordens» bezeichnet wurde, sowie durch zahlreiche in den letzten Jahrzehnten konstruierten Hochhäuser aus Stahl und Glas. Doch zwischen diesen Zeugnissen ihrer sehr wehrhaften Geschichte liegen – teilweise versteckt hinter Sakralbauten, Bank- und Regierungsgebäuden – zahlreiche kleine aber sehr feine Restaurants.
In Luxemburg weiss man zu leben.
Zur Person: Götz Feige
Götz Otto Alexander Feige ist am 3. April 1972 geboren. Aufgewachsen ist er im Bergischen Land, etwa 40 Kilometer östlich von Köln. Durch sein recht spät begonnenes Studium der Angewandten Geographie kam er 1998 nach Trier und war von der Natur- und Kulturschätzen dieser Stadt und der sie umgebenden Region sofort begeistert.
So begann er bereits zu Studienzeiten damit, Gäste durch die Region zu führen und seine Begeisterung zu teilen. Nach seinem Studium arbeitete der Diplomgeograph zunächst achteinhalb Jahre in der Landesentwicklung und widmete sich dann seit 2012 wieder dem Tourismus. Götz Feige machte im Laufe der nächsten Jahre beinahe alle möglichen regionalen Gästeführeraus- und Weiterbildungen.
Als zertifizierter Gästeführer Trier und Region sowie Luxemburg kennt er diese Gegenden wie seine Westentasche. Als Kultur- und Weinbotschafter Mosel verfügt der 47-jährige Deutsche über einen ebenso grossen Erfahrungsrucksack wie als Naturerlebnisbegleiter. Zu seinen Spezialthemen gehören unter anderem die kriegerische Vergangenheit des Saar-Lor-Lux-Raumes und ihre rezenten Relikte, das unterirdische Trier mit seinen zahlreichen historischen Kellern, die Weinkultur entlang der grenzüberschreitenden Mosel sowie der Vulkanismus der Eifel.
Autor: Götz Feige/Thomas Wälti
Bilder: Götz Feige